Nein sagen leichtgemacht: Trinkanlässe gibt es immer und überall. Wenn du den Wunsch hast, ein Alkoholproblem zu überwinden, brauchst du darum auch eine Strategie, Trinkangebote abzulehnen. Ich möchte dir Anregungen und Möglichkeiten zeigen, wirksam „Nein“ zu sagen. Wie kannst du „Nein“ sagen, dabei standfest bleiben und dich wohl fühlen?
Tipp 1 Überlege dir schon vor einer Feierlichkeit, wie du die Zeit gestalten möchtest.
Auf wen könnte ich zugehen und ein Gespräch beginnen?
Gibt es etwas, das ich mir dort anschauen möchte?
Kann man tanzen oder umhergehen?
Sollte ich einen Zeitpunkt planen, zu dem ich die Veranstaltung verlasse?
Offen und ehrlich
Hilfreich ist eine Strategie, die vermeidet, dass immer wieder Alkohol angeboten wird. Die Abhängigkeit offen zu machen, kann in diesem Sinne auch dem Selbstschutz dienen. Das Bekenntnis zur Suchterkrankung erleichtert vielen den eigenen Weg.
Unterscheide, wem du dich offenbarst. Nicht jedem Fremden musst du dabei von deiner Sucht erzählst. Je näher dir die Person steht, umso ehrlicher und ausführlicher kannst du sein, und deine Alkoholabhängigkeit erwähnen.
Ausweichen:
„Mir geht es heute nicht so gut“,
„Ich nehme Medikamente“,
„Ich muss noch fahren“ oder
„Alkohol schmeckt mir nicht“.
Oder klar sein:
„Ich trinke keinen Alkohol.“ oder
„Ich vertrage keinen Alkohol.“
Tipp 2 Entscheide sorgfältig, wem du sagst, dass du alkoholabhängig bist. Unterscheidenach Familie, Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen und Fremden. Es sollten Menschen sein, denen du vertrauen kannst.
Selbstsicher mitteilen
Ein bereits seit längerer Zeit trockener Alkoholiker tritt meist selbstbewusster auf und sagt eindeutig: „Ich trinke keinen Alkohol.“ Mit der Zeit kann man zu der Überzeugung gelangen, dass es nur noch eine Aussage gibt: „Ich trinke keinen Alkohol.“ Alles, was diesem Satz noch hinzugefügt wird, weicht die Aussage nur auf. Eine Begründung ist nicht notwendig, weil dann ganz schnell eine Situation entsteht, in der du dich rechtfertigen musst.
Mit Humor
Wenn dir Alkohol angeboten wird, kannst du entgegnen:
„Ich hab‘ in meinem Leben schon genug getrunken, ich brauch nichts mehr“,
oder etwa:
„Einen Kater als Haustier kann ich nicht gebrauchen.“
„Ich muss mir niemanden mehr schön trinken.“
„Ich habe jetzt schon einen Dickkopf.“
Für diese Strategie braucht es sicher einen gewissen Abstand zur „nassen“ Phase, eine zufriedene Abstinenz – und die Fähigkeit, sich selbst auf den Arm zu nehmen.
Tipp 3 Lass dich unter keinen Umständen überreden. Wenn du bedrängt wirst, solltest Du die Situation oder auch die Personen so weit wie möglich meiden.
Quelle: DHS
Hilfreiches und humorvolles Video von Nathalie Stüben zum Thema NEIN sagen.
